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Artikel Nr. 3, Januar  2005

Homöopathie – Die sanfte Medizin

von Christina Fink-Rester, Heilpraktikerin, Neunburg v. Wald 

Homöopathische Arzneien erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Immer mehr Menschen suchen gerade z.B. bei Erkältungskrankheiten oder anderen Befindlichkeitsstörungen nebenwirkungsarme Alternativen aus dem Reich der Natur. Oft ist jedoch festzustellen, dass viele Menschen auf homöopathische Mittel vertrauen ohne genau zu wissen wie diese oft hoch verdünnten Medikamente wirken. Gegner der Homöopathie sprechen dieser Therapieform dagegen aus Unwissenheit oft jegliche Wirksamkeit ab mit dem Argument „wo nichts drin ist, kann auch nichts wirken“. Die steigende Zahl derer, die bereits mit homöopathischen Mitteln erfolgreich behandelt wurden, spricht dagegen eine ganz andere Sprache und zeugt eindrucksvoll von der Effektivität dieser Behandlungsform.

 

Was ist Homöopathie ?

Das Wesen der Homöopathie wurde von dem Arzt, Apotheker und Chemiker Samuel Hahnemann (1755 – 1843) entdeckt. Samuel Hahnemann kam unter anderem durch zahlreiche Selbstversuche zu der Erkenntnis, dass Substanzen, die in ihrem Urzustand bestimmte Symptome hervorrufen, in leicht abgewandelter Form auch in der Lage sind die selben zu beseitigen. Zu diesem Zweck werden diese Substanzen nach einem bestimmten Verfahren verdünnt, verschüttelt und dadurch energetisiert. Dieses Verfahren nennt man Potenzierung. Homöopathische Arzneimittel können pflanzlichen, mineralischen oder auch tierischen Ursprungs sein. So ist z.B. das Arzneimittel Apis mellifica (die Honigbiene), deren Stich Schwellungen und Juckreiz verursacht, in verdünnter und potenzierter Form ein hervorragendes Heilmittel bei Erkrankungen, die mit Schwellungen und Juckreiz einhergehen. Es kommt also auf die Dosis an, ob ein Gift zerstörerisch oder heilend wirkt. Zu dieser Erkenntnis kam bereits der Arzt Paracelsus im 15. Jahrhundert.

Die Homöopathie beruht auf dem sogenannten „Ähnlichkeitsprinzip“. Es werden zur Heilung von Krankheiten Stoffe in verdünnter Form eingesetzt, die im Urzustand genau diese Krankheit verursachen würden. Dabei kann man das der Homöopathie zugrunde liegende „Ähnlichkeitsprinzip“ durchaus als Naturgesetz bezeichnen.

 Dazu ein einfaches Beispiel: Es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass man ständigem Frieren und Erkältungen im Winter am besten mit Wechselduschen und Bewegung an der frischen, kalten Luft vorbeugen kann. Zur Bekämpfung des Kältegefühls und seiner Folgen (z.B. der Schnupfen)  wird Kälte in „abgemilderter“ Form (z.B. Spaziergang im Freien) angewendet. Dies steigert die körpereigenen Abwehrkräfte und kein Mensch der Welt würde das als Unsinn bezeichnen.

Der Homöopathie liegt das gleiche Prinzip zugrunde, das Samuel Hahnemann mit dem Leitsatz prägte:

„Similia similibus curentur“  - „Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt“ 

Homöopathische Mittel sind in der Lage die Selbstheilungskräfte gezielt zu mobilisieren und tragen dazu bei, dass der Mensch eine Krankheit aus eigener Kraft überwinden kann. Dabei wirken diese Mittel ganzheitlich, d.h. sie beeinflussen das seelische, geistige und körperliche Befinden gleichermaßen. Homöopathika sind in Form von Globuli (Zuckerrohrkügelchen), Tabletten, Tropfen oder auch als Injektionstherapeutika rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

 

 Die Wahl des richtigen Mittels

Die Wirksamkeit der Homöopathie hängt im Wesentlichen von der Wahl des richtigen Mittels ab. Grundlage dafür ist das Beschwerdebild des Patienten und die Gesamtheit seiner Symptomatik im Bereich Körper, Geist und Seele.  Anders als in der Allopathie (alle Medikamente, die nicht homöopathischen Ursprungs sind) gibt es daher nicht ein bestimmtes Mittel, das z.B. bei Schnupfen angewendet wird. Es können vielmehr viele verschiedene Mittel in Betracht kommen, je nach konkreter Symptomatik des Patienten. Die passende Mittelwahl ist die größte Herausforderung für den Homöopathen. Dies erfordert zum einen ein umfassendes Wissen über die Materia Medica (Gesamtheit der homöopathischen Mittel) und zum anderen viel Zeit für den Patienten. Ein Erstbesuch beim homöopathisch arbeitenden Therapeuten kann daher schon bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen. Der Patient muss mit der ganzen Fülle seiner Symptome und seines ganzheitlichen Befindens erfasst werden, um das richtige Mittel wählen zu können. Diese Differenzierung ist nicht leicht, so dass die Homöopathie insbesondere bei chronischen Erkrankungen nur von Therapeuten angewendet werden sollte, die eine qualifizierte Ausbildung auf diesem Gebiet absolviert haben.

 

Möglichkeiten und Grenzen der homöopathischen Selbstbehandlung

Dennoch ist die Homöopathie eine Therapieform, die bei leichten Akuterkrankungen, wie z.B. Erkältungen und andere Befindlichkeitsstörungen,  auch von medizinischen Laien zur Selbstbehandlung angewendet werden kann. Voraussetzung ist jedoch, dass man sich mit dieser Therapieform näher befasst und ganz klar seine Grenzen erkennt. Sollte das Befinden sich nach 2 Tagen nicht bessern, bzw. eine Verschlechterung eintreten, so ist der Besuch beim speziell in der Homöopathie ausgebildeten Arzt oder Heilpraktiker unumgänglich. Dieser kann auch entscheiden, ob eine Weiterbehandlung mit Homöopathika sinnvoll ist oder ob das Krankheitsbild eine andere naturheilkundliche oder auch schulmedizinische Behandlung, z.B. mit Antibiotika erfordert.

 

Text:
Christina Fink-Rester, Heilpraktikerin Neunburg

Bilder und Text Umsetzung in HTML:
Michael Fleischmann


 

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