Aktionskreis Neunburger Krankenhaus

Ein Beitrag von Ernst Pronold -

 

Fehlendes Nachfolgekonzept für das Neunburger Krankenhaus

Vor einigen Tagen fand im Marienheim eine Sitzung des Aktionskreises statt, um über Maßnahmen gegen die unzureichende medizinische Grundversorgung nach Schließung des Neunburger Krankenhauses zu beraten.

Zuvor konnten sich die Teilnehmer auf Anregung der 2. Bürgermeisterin Johanna Gückel bei einem Rundgang durch das Marienheim unter Führung des Heimleiters, Herrn Zapf von der angenehmen und menschlichen Atmosphäre, dem hohen technischen Standard der Pflege- und Betreuungseinrichtungen und der insgesamt vorzüglichen Wohnqualität der Alteneinrichtung überzeugen.

Bei der anschließenden Diskussion wurde von allen Teilnehmern erneut festgestellt, dass man zwar unser Neunburger Krankenhaus zum 30. April 2004 geschlossen hat, es aber bis heute immer noch kein schlüssiges Nachfolgekonzept gibt. Der „Stapel von Bewerbungen„ von denen der Landrat immer vollmundig sprach, scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Außer der vorhandenen internistischen Praxis von Herrn Dr. Wagner und der für Juli geplanten chirurgischen Tagesklinik liegen offensichtlich nur Bewerbungen für Pflegeeinrichtungen vor, die zu einer Konkurrenz für das Marienheim werden könnten. Von der seinerzeit angekündigten Facharztpraxis für Kieferchirurgie und von dem Kompetenzzentrum für ambulante Skloliose spricht schon niemand mehr.

Der Aktionssprecher, Herr Peter Wunder sprach nochmals über die widersprüchlichen Informationen aus dem Sozialministerium zur Entscheidung des Krankenhausplanungsausschusses über die Schließung unseres Krankenhauses. Die damalige Aussage der Sozialministerin Stewens „Der Antrag des Landkreises Schwandorf wurde einstimmig zurückgestellt, da das Konzept nicht stimmig und die Frage der Rückzahlung der Fördermittel nicht geklärt sei“, steht im krassen Gegensatz zur Schließung unseres Krankenhauses. Hier besteht dringender Klärungsbedarf und nicht weiterhin Verschleierung durch Zurückhaltung des Sitzungsprotokolls.

Es wurde beschlossen, dass man Herrn Dr. Graf, dem Chirurgen der seine Tagesklinik am 12. Juli 2004 im Krankenhausgebäude eröffnet, um ein öffentliches Aufklärungsgespräch bittet, bei dem er die Leistungen einer ambulanten chirurgischen Tagesklinik vorstellt. Dieses öffentliche Aufklärungsgespräch wird in Zusammenarbeit mit der Frauenunion und dem Frauenbund und weiterer Vereine am 18. August 2004 um 19:30 Uhr im Gasthaus Sporrer veranstaltet; die Bevölkerung ist herzlich eingeladen. Weitere Vorträge anderer Ärzte werden folgen.

Einig war man sich auch über die zukünftigen Aufgaben des Aktionskreises, der sich weiterhin dafür einsetzen wird, im ehemaligen Krankenhaus eine vernünftige und für unsere Bürgerinnen und Bürger akzeptable Nachfolgelösung gemäß den Versprechen des Landrats Liedtke zu finden, einen Notarzt in Neunburg zu etablieren und daran mitzuwirken das Miteinander im medizinischen Bereich zu verbessern. Dass letztlich, alles, was nun kommt, die standortnahe medizinische Grundversorgung unseres Krankenhauses nicht ersetzen kann, ist immer wieder eine schmerzliche Erkenntnis.

 

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